Mir hat das Coaching niemand beigebracht. Ich finde auch nicht, dass es hierzu einen Leitfaden gibt. Jeder trainiert anders, jeder gibt sein Wissen auf andere Weise weiter. Alles, was ich über die zwei Jahrzehnte, die ich hier verbringen durfte, gemacht habe, ist beobachten und selbst fühlen. Zum einen habe ich sehr viel gesehen und sehr viel angeschaut. Man muss das Rad nicht neu erfinden, alles ist vorhanden. Die meisten sind einfach nur zu kurzsichtig und wollen andere Methodiken und Sichtweisen nicht akzeptieren.

Damit kommen wir zum wichtigsten Punkt: Als Trainer finde ich, ist es als Erstes das Wichtigste, dass man stets bestrebt ist, selbst kontinuierlich zu lernen. Du bist der Lehrer – du solltest das Lernen für die Schüler übernehmen. Deine Aufgabe ist es, den Schülern dein gelerntes Wissen auf deine eigene Art beizubringen.

Es gab viele Situationen und, ehrlich gesagt, auch sehr viel Zeit, in denen ich selbst meinen Trainingsprozess analysieren konnte und feststellen konnte, was mir als Sportler wichtig ist. Die Antwort ist simpel: Der Trainer muss sich dem Sportler anpassen und nicht umgekehrt. Jeder Sportler hat seine Stärken und Schwächen, die der Trainer erkennen, verbessern und korrigieren sollte. Jeder ist ein Individuum, und deswegen bin ich vollkommen überzeugt, dass jeder Leistungssportler individuell behandelt werden MUSS, um Leistung zu bringen.

Allgemein kann jedes Individuum nur Leistung erzielen, wenn man ganz individuell mit diesem zusammenarbeitet. Aber das ist nur meine Sichtweise.

Slawa Spomer